Wenn ich mich nun morgens um 05:30 Uhr auf den Weg zum Marienkrankenhaus Hamburg mache, mir im Keller die passende Größe meiner Dienstkleidung raussuche und mich auf der Station fröhlich mit müden Augen der Nachtdienst begrüßt, fühlt es sich für mich an wie eine kleine Zeitreise in mein früheres Leben. Daran hat sich nichts geändert. Nur, dass es damals ein anderes Krankenhaus in einer anderen Stadt gewesen ist 😉
Alle Kolleginnen sind sehr freundlich, empfangen mich herzlich und es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Dass sie dort im Frühdienst normalerweise mit zwei examinierten 20 Patient:innen versorgen, überrascht mich. Nach der Übergabe müssen zahlreiche Medikamente überprüft, Antibiosen und Infusionen vorbereitet sowie Besonderheiten wie Untersuchungen oder Operationen beachtet werden, bevor es zu den Patient:innen geht. Allein die vielen verschiedenen Medikamente erschlagen mich und ich bewundere, wie die Kolleg:innen sie alle bestimmen und deren Wirkweisen erklären können. Zwischendrin klingelt es ständig aus verschiedenen Zimmern, sodass ein konzentriertes Arbeiten am Stück kaum möglich ist. Trotzdem bewahren die routinierten Pflegefachkräfte die Ruhe und widmen sich den Bedürfnissen ihrer Patient:innen, bevor sie ihre vorherige Tätigkeit fortsetzen. Multitasking macht´s möglich!
Der Vormittag vergeht wie im Flug und vor 10:30 Uhr ist an eine Frühstückspause nicht zu denken. Anschließend werden Anordnungen aus der Visite abgearbeitet und die Dokumentationen gepflegt. Alles digital, erfordert dennoch viel Zeit.
Für mich waren die ersten Dienste durch die vielen Eindrücke, die hohe Verantwortung und der Zeitdruck sehr intensiv. Ich sauge alle Informationen mit großem Interesse auf und empfinde das Praktikum als großartige Möglichkeit der kostenlosen Fortbildung meines Praxiswissens 😊 Gleichzeitig bereiten mir der direkte Kontakt zu den Patient:innen und die Teamarbeit wieder große Freude!
In zwei freien Tagen kann ich nun alle Erfahrungen sacken lassen, bevor es am Wochenende wieder weiter geht :-)
