In den letzten 14 Tagen habe ich viele Einblicke in den aktuellen Praxisalltag von Pflegekräften und Auszubildenden gewinnen können. In meinem Praktikum konnte ich viele Kontakte mit Patient:innen verschiedenster Altersgruppen, Geschlechter, Diagnosen und Symptomen machen.
Aus diesen wertvollen Erfahrungen, in Kombination mit Gesprächen mit #Pflegefachkräften und #PraxisanleiterInnen, nehme ich viele Erkenntnisse für den simulationsbasierten Unterricht mit.
Drei Themen erscheinen mir u.a. besonders wichtig:
1. Kommunikation mit Sprachbarrieren
Pflegekräfte arbeiten täglich mit Patient:innen verschiedenster Kulturen zusammen. Diese Vielfalt führt nicht selten zu einer erschwerten Kommunikation und zu einem Risiko für Missverständnisse durch Sprachbarrieren. In Übungen im Skills Lab können Auszubildende solche Herausforderungen trainieren, Hilfsmittel kennenlernen und Lösungsansätze erarbeiten.
2. Umgang mit Demenz
Die Versorgung von dementen Patient:innen stellt Pflegekräfte vor ganz besondere Herausforderungen. Beispielsweise, wenn die Person innerhalb von Sekunden wieder vergisst, warum sie im Krankenhaus ist, aufgrund von Orientierungslosigkeit immer wieder selbstständig Verbände frisch operierter Wunden löst oder verwirrt die Station verlassen möchte. Im simulierten Training können Auszubildende auf solche Situationen vorbereitet werden, indem sie Szenarien mit Simulationspersonen durchspielen und diese im Debriefing mit den Lehrenden nachbesprechen. Hierbei sollte vor allem gelernt werden, Geduld mit dementen Patient:innen aufzubringen und Unterstützung in der Orientierung zu geben, z.B. durch vertraute Gegenstände im sterilen Klinikzimmer.
3. Theorie-Praxis-Transfer
Dem Statement vieler Auszubildender „In der Praxis läuft es ganz anders…“ kann ich nur bedingt zustimmen. Denn in den Situationen, die ich beobachten durfte, haben die Pflegefachkräfte ihre Tätigkeiten sehr gewissenhaft, patient:innenorientiert und mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein ausgeführt. Gleichzeitig kann es im Stationsalltag zu Momenten mit situativ erhöhtem Arbeitsaufkommen kommen. Dies setzt eine gute Prioritätensetzung voraus, die wiederum erst erlernt werden muss. In simulierten Situationen lassen sich die vielen Komponenten, die sich häufig parallel abspielen, trainieren, um anschließend besser in der Realität zu priorisieren und trotz Stress Pflegefehler zu vermeiden.
Ich danke dem Marienkrankenhaus Hamburg für die Möglichkeit dieser wertvollen Eindrücke. Ganz besonders bedanke ich mich bei dem tollen Team der Gyn 2/C 3 für die Zeit, die Erklärungen, die Gespräche und die Offenheit mir gegenüber. Mir ist wieder einmal mit Dankbarkeit bewusst geworden, welch einen sinnstiftenden Beruf wir haben und wie wichtig es ist, qualifizierten Nachwuchs auszubilden!
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