Die Finanzierung des Aufbaus sowie des laufenden Betriebs von Skills Labs stellt Bildungseinrichtungen vor große Herausforderungen. Während die Entwicklung und Implementierung von Skills- und Simulationstrainings in der akademisierten Pflege an den Hochschulen zunehmend voranschreitet, stehen viele Pflegeschulen vor dem Problem mangelnder finanzieller Ressourcen. Nicht verwunderlich bei den umfangreichen Investitionen, die für einen dritten Lernort getätigt werden müssen:
Budget in der Aufbauphase, z.B. für:
Projektplanung und -management
notwendige Neu- oder Umbaumaßnahmen
Hardware der Audio- und Videotechnik (inkl. Einbau und Installation)
materielle Erstausstattung und Simulatoren
Qualifikation der Lehrenden in Skills – und Simulationstrainings
...
Budget im laufenden Betrieb nach erfolgreicher Implementierung, z.B. für:
Kosten und Instandhaltung der Räumlichkeiten
Service & Wartung von Audio- und Videotechnik und Simulatoren
Verbrauchsmaterialien
Honorar der Simulationspersonen
Personalkosten
Wäscherei
...
Aus diesem Grund wenden sich einige Pflegeschulen an die zuständigen Behörden und stellen Anträge zur finanziellen Unterstützung oder zur Anerkennung von Skills Lab Stunden in Praxisstunden. Das trifft dort jedoch nicht unbedingt auf Zustimmung.
Kürzlich wurde ein Antrag abgelehnt, in dem u.a. argumentiert wurde, „dass das Konzept im Skills Lab eine positive Verbesserung sein mag, es sich jedoch um klassische simulative Lernsituationen am Lernort Schule handelt, was als Standard abverlangt wird.“
Es ist ernüchternd, mit welcher Haltung die Ablehnung erfolgt, nachdem ein umfassendes Konzept vorgelegt wurde. Denn das simulative Lernen in einem hochwertig ausgestatteten Skills Lab ist in deutschen Pflegeschulen noch keineswegs ein Standard!
Innovative Lernkonzepte erfordern auch innovative politische Entscheidungsträger. Und eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Pflegefachkräften erfordert auch die Freigabe finanzieller Ressourcen.
Jeder von uns kann plötzlich in abhängige Pflegesituationen geraten. Pflegefehler möchte niemand erleben! Skills und Simulationstrainings ermöglichen das kontinuierliche Training von Fertigkeiten im geschützten Rahmen und potenzielle Fehler haben keine ernsthaften Konsequenzen. Somit können sie, neben den dringend erforderlichen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften, ein Baustein zur Reduzierung der Fehlerquote in der Realität sein und die Patient:innensicherheit fördern.
Let´s go, lassen wir simulatives Lernen wirklich zum Standard werden und die Ausbildungsqualität steigern! Wie gelingt die Finanzierung an anderen Standorten Deutschlands, an denen bereits erfolgreich implementiert wurde?
Teilt gern eure Erfahrungen mit mir.
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